Von Besinnlichkeit war zum Glück wieder einmal keine Spur im St. Pauli-Bad zum letzten großen Showdown beim Training. Die Halle wackelte wieder einmal kräftig, als sich an die fünfunddreißig Kinder an vielen Rallyestationen austobten. Krönung war wieder einmal der Riesen-und-Zwerge-Pokal, und die Eltern waren wirklich sehr tapfer dabei.

Kaum ein Wasserballkind beim HTB62 wird zugeben, dass dieses eine Training am Ende des Jahres der eigentliche Höhepunkt der ganzen Saison ist. Es ist eine liebgewordene Tradition, es am Ende das Jahres noch einmal richtig krachen zu lassen. Und so hatten die Organisatoren eine Menge mit der Vorbereitung zu tun, entstaubten Material aus dem Keller, beschafften billige Apfelringe vom Pennymarkt und bliesen Ballons auf. Es folgte die jährliche Schwimmhallenrallye mit den immer wieder beliebten Albernheiten. Auch „Dinner for One“ verliert ja nicht an Reiz.

Unverzichtbar sind dabei die mit 200 Litern gefüllten Badekappen, das Sprungbrett mit dem Knall unterm Hintern und die einzig wahre Wassertretübung mit den Apfelringen. Im Duschraum gab es eine Bobbycar-Rallye ohne Strohballen, aber mit kaltem Schauer.

Langsam trafen dann auch streng freiwillig die Eltern ein, die wohl auf ausdrücklichen Wunsch ihrer Kinder da waren. „Riesen-und-Zwerge-Pokal“ hieß die Mission: Eltern gegen Kinder. Im tiefen Wasser konnten die Kinder ihre Qualitäten voll ausspielen. Rechtzeitig abgepfiffen konnten die Kinder dann mit 6:5 den Pott für sich verbuchen. Großer Respekt vor den Großen. Eine Mutter kann zitiert werden mit einem Satz an ihren Sohn: „Das war das anstrengendste, was ich seit deiner Geburt erlebt habe.“

Erstmal kommen jetzt zwei Wochen wasserballfreie Winterferien, bevor die Orcas im Januar wieder zubeißen.

Das letzte Training ist nun vorbei,
Und für alle die nicht waren dabei
Hier der weihnachtliche Rat:
Lest was geschah im St. Pauli-Bad.

Denkt euch, beim Wasserball weihnachtet es sehr,
Man kann es erkennen, heute sind wir viel mehr.
Ihr Kinderlein kommet, kommet zuhauf,
in die Schwimmhalle – wir machen einen Drauf.

Und siehe da, sie warn alle da,
Ich, Mama, Papa und Opa sogar.
Das Training ist anders, ich bin schon gespannt,
Und wozu hab ich diese Zahl auf der Hand?

Ach ja, es gibt Gruppen, ich bin Nummer vier:
Die beste Station, zum Sprungbrett gehen wir.
Dort sollen wir bomben bis der Ballon platzt,
Beim Wassertreten wird heut geschmatzt:

Es geht um Gummizeug, das am Seil hängt,
Da lohnt sich das Treten, auch wenn es anstrengt.
Im Duschraum gibt´s Klein-Paris-Dakar
Mit Strohballen, Hürchen und Bobbycar.

Die Matten schwimmen, bis keiner mehr steht
Und unauffällig im Hintergrund geht,
Ein Haufen Eltern schon langsam ins Wasser
Und daddelt sich ein. Ein krasser
Und spannender Kampf geht jetzt ab:

Es geht hin und her, das Ergebnis bleibt knapp.
Die Kinder wuseln und plantschen herum,
die Eltern dagegen und gar nicht so dumm
Werfen sie Granaten aus Reihe zwei
Und treffen das Tor immer wieder dabei.

Am Ende geht´s trotzdem ganz gut für uns aus,
Die Kinder gewinnen und geraten voll aus dem Haus.
Da stehen sie und jubeln und freuen sich total
Und herzen den Riesen-und-Zwerge-Pokal.

Ein feuchtfröhliches Training war das heute:
Spaß, Unterhaltung und nette Leute,
Mit Wasserball reicht´s jetzt erst einmal,
Wir sehen uns wieder – im nächsten Jahr!